Kristallisation von NaCl (Vakuumsalz)
Die Kristallisation von NaCl (Vakuumsalz) zu Speisesalz oder noch höherwertigem Salz wie z.B. Salz für die Pharmaindustrie, kann mit unterschiedlichen Kristallisationsverfahren erfolgen.
Vorgeschaltet ist hierbei üblicherweise eine Solereinigung der eintretenden Rohlösung. Dabei werden vorab entsprechende Störstoffe wie Magnesium-, Kalzium- oder Sulfationen ausgefällt. Dies kann neben dem klassischen Solereinigungsverfahren auch nach dem etablierten Schweizer-Halle Verfahren durchgeführt werden.
Die gereinigte Lösung wird danach einer Verdampfungs-Kristallisationsanlage zugeführt.
In den vergangenen Jahren hat sich hierbei vor allem aufgrund der Kosten für Elektroenergie und Dampf in Verbindung mit geringen CO₂-Ausstößen das Verfahren der mechanischen Brüdenverdichtung als hauptsächlich eingesetztes Verfahren etabliert.
Alternativ kann die Kristallisation auch in einer mehrstufigen Anlage erfolgen, welche mit Frischdampf beheizt wird. Dabei wird in mehreren Stufen dieser Anlage NaCl kristallisiert, und die nach der Solereinigung noch beinhalteten Störstoffe von Stufe zu Stufe aufkonzentriert.
Dadurch ist bei diesem Verfahren die Möglichkeit gegeben, aus den unterschiedlichen Stufen unterschiedliche Salzqualitäten abzuziehen und so beispielsweise in einer Anlage sowohl NaCl in Pharmaqualität und klassisches Vakuumsalz in Speisequalität herzustellen.
Die nach der Zentrifugierung des NaCl-Salzes entstehende Mutterlösung wird in beiden oben genannten Verfahren teilweise zurück zur Solereinigung gegeben; und teils als Abstoß auf dem System ausgeschleust.
Je nach Zusammensetzung der entstehenden Lösung nach der Solereinigung ist es auch möglich, statt Abstoß entsprechende weitere Schritte zu unternehmen, um beispielsweise das hochwertige Düngemittel Kaliumsulfat (SOP) zu produzieren.
Um entsprechende notwendige Qualitätsparameter des Salzes zu erhalten, hat sich in den einzelnen Kristallisatoren ein Doppelabzug von klarer Lösung und eingedickter Salzsuspension als vorteilhaft erwiesen.
Hierdurch kann die Kristallkonzentration im Inneren der jeweiligen Kreisläufe eingestellt werden. Gleichzeitig kann bei der Abscheidung aus dem sogenannten Salzsack durch Gegenströmen mit frischer Lösung auch eine Aufreinigung der Feuchte am Salz und somit die Erhöhung der Salzreinheit nach der Trocknung erfolgen.
Eine weitere Variante der Herstellung von Vakuumsalz ist die Vakuum-Kühlkristallisation. Dies wird vor allem dann genutzt, wenn die zu erzeugende Salzqualität eher geringeren Anforderungen entsprechen soll bzw. das Ausgangssalz dies durch die beinhalteten Störstoffe zulässt.
Bei diesem Verfahren wird das Rohsalz in gesättigter Lösung aufgelöst und in einen Kreislauf gefördert. Die unlöslichen Bestandteile werden von Anfang an zurückgehalten und aus der Anlage ausgeschleust.
Bei der Vakuum-Kühlkristallisation wird die Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit des NaCl-Salzes genutzt indem durch die stufenweise Temperaturabsenkung und den gleichzeitig entstehenden Wasserentzug durch Verdampfungskühlung die Sättigungslinie überschritten und NaCl-Salz kristallisiert wird.
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Häufig gestellte Fragen
Welche Verfahren können bei der Kristallisation von NaCl zum Einsatz kommen?
Zur Produktion von Speisesalz und hochreinem Pharmasalz haben sich die Verfahren der mechanischen Brüdenverdichtung und der mehrstufigen Anlage durchgesetzt. Es können jedoch auch die Verfahren der thermischen Brüdenverdichtung und je nach gewünschten Anforderungen der Vakuum-Kühlkristallisation zum Einsatz kommen.
Bei der Auswahl spielen neben den Anforderungen an das Produkt auch die Energiekosten eine Rolle.
Warum wird die Sole vor Eintritt in die Kristallisationsanlage zum Teil gereinigt?
Dies ist notwendig, um die Lösung von störenden Ionen zu befreien. So neigen manche Inhaltsstoffe:
- zu Verkrustungen der Heizkörperflächen und erhöhtem Reinigungsbedarf.
- zur Erhöhung des Energiebedarfs der Anlage.
- zur Verringerung der Produktqualität.
Warum wird trotz der Reinigung ein Teil der Lösung aus der Anlage abgestoßen?
In der Regel sind in der Lösung auch Inhaltsstoffe beinhaltet, die in der chemischen Reinigung nicht ausgefällt werden können bzw. deren Ausfällung zu hohe Kosten verursacht. Diese konzentrieren sich im Kreislauf auf und Reduzieren die Produktqualität des Vakuumsalzes.
Der einzige Weg, diese zu Entfernen ist entweder ein Abstoß oder, falls möglich, eine Weiterverarbeitung zu Wertstoffen.